GuttenPlag Wiki

Frequently Asked Questions

Unter welcher Lizenz stehen diese Seiten und was bedeutet das für die Weiternutzung?

  • wird sie nicht eingehalten werden Verstöße unter Nicht-Lizenzkonforme_Nutzung_von_Guttenplag geführt

Was wird untersucht?

Wir untersuchen die E-Book-Ausgabe von Duncker & Humblot. Es muss noch untersucht werden, ob und inwiefern diese von der eingereichten Dissertation abweicht. Es gibt Hinweise darauf, dass die Dissertation nach Abgabe und vor Herausgabe bei Duncker & Humblot zumindest leicht überarbeitet wurde (in einem Plagiat ist die Rede von 27+ EU Staaten in der Dissertation und von 25+ EU Staaten in der Originalquelle - die EU hat aber erst seit dem 1.1.2007 27 Staaten, während die Arbeit 2006 eingereicht wurde).

Wie zuverlässig sind die Ergebnisse?

Gefundene Plagiate sind sehr zuverlässig. Wie der "Plagiate-Jäger" Stefan Weber der tagesschau.de attestiert, "Es gibt keine Fehlerquote." Allerdings haben wir nicht notwendigerweise alle Plagiate gefunden: Es gibt eine Dunkelziffer, da nicht alle möglichen Quellen elektronisch durchsucht werden können. Die Suche nach Offline-Quellen in Büchern wie z. B. dem in der Dissertation viel zitierten K. Loewenstein ist sehr viel mühsamer. Die Ergebnisse im Wiki sind also als Mindest-Anzahl von Plagiaten zu verstehen, die tatsächliche Anzahl kann durchaus höher sein.

Mit welchen Programmen lassen sich Plagiate aufspüren?

Wir haben eine Sammlung von Tools, um Plagiate aufzuspüren, angelegt.


Sonstige Helferlein?

Ich habe ein Plagiat entdeckt und würde es gerne zur Verfügung stellen. Was tun?

Einfach rechts auf "neue Seite" klicken und gegebenenfalls die Plagiatsvorlage auswählen. Seiten bitte nach dem Schema Seite 042 benennen. Eine besondere Form oder Aussehen muss nicht eingehalten werden. Fleißige Helfer werden sich automatisch darum kümmern, alle Beiträge vorzeigbar zu machen. Keine Panik, wenn der Seitenname versehentlich nicht dem genannten Schema entspricht, auch das wird korrigiert.

Ich bin von der Presse und möchte mit jemandem über das Wiki sprechen. An wen soll ich mich wenden?

Am besten eine Nachricht bei Benutzer Diskussion:PlagDoc hinterlassen.

Gibt es auch einen Chat zum Thema?

Ja, siehe Chat (IRC, Freenode, #guttenplag).

Gibt es die Doktorarbeit online?

Die Doktorarbeit war beim Verlag für ca 80 € auch online erhältlich. Der Verlag hat jedoch das Werk aus dem Angebot genommen, nachdem Freiherr von Guttenberg seinen Doktortitel "ruhen" ließ. Manche Universitäten haben auch ein Abonnement der Duncker & Humblot eLibrary. Inhaltsverzeichnis (S. 7-13) und Sachwortverzeichnis (S. 465-475) sind auf der Website des Verlags frei downloadbar.

Dennoch gibt es Möglichkeiten auch für Interessierte und Mithelfer, die über kein Exemplar verfügen.
Unbedingt empfohlen sei in diesem Zusammenhang, im Chat auf die Erfahrung der länger Mitarbeitenden zurückzugreifen. Wer fragt dem wird geholfen.

Ich habe eine Passage gefunden, die vielleicht ein Plagiat ist. Wie kann ich das belegen?

Vielleicht ist der zugrundeliegende Text (die "Quelle") frei online verfügbar. Hier hilft es am ehesten, eine Formulierung zu suchen, die besonders prägnant ist: "es wurde argumentiert, polemisiert, mit zahlreichen Mitteln der politischen Rhetorik um Zustimmung gerungen." (S. 34 der Dissertation) Hier kann man nach den Begriffen "argumentiert", "polemisiert", "politische Rhetorik" suchen und erhält den faz-Artikel, der der Stelle zugrundeliegt, als vierten Google-Treffer (die ersten beiden gehören guttenplag!)
Manchmal hilft es, vor und hinter der belasteten Passage zu suchen. Man wirft einen Blick in die Quellen für Plagiate, die in den Seiten vor und nach der zu klärenden Passage schon angeführt sind. Wenn man also ein Plagiat auf Seite 153 belegen will, schaut man in die Einträge zu den Seiten 151, 154 und 156.
Wer Zugriff auf Uni-Datenbanken hat, kann Artikel, die im Literaturverzeichnis der Arbeit enthalten sind, auf zentrale Passagen durchsuchen und Schlagwörter im Text der Dissertation suchen - man wird feststellen, dass Artikel nicht nur dort ausgeschlachtet worden sind, wo sie in der Fußnote erwähnt sind.

Wie identifiziere ich mögliche englische Quellen?

Wenn im Text der Dissertation englischsprachige Ausdrücke unübersetzt verwendet werden, kann man diese - vielleicht mit Jahreszahlen als Kontext - suchen und feststellen, ob der deutsche Text der Dissertation nur eine Übersetzung der englischsprachigen Quelle darstellt.

Besteht nicht die Gefahr, dass jemand hier falsche Plagiatsanschuldigungen veröffentlicht, obwohl in der Dissertation etwas ganz anders steht?

Wie bei allen Wikis besteht diese Gefahr natürlich. Wir fordern jeden Leser dazu auf, die Informationen mit der gebotenen Skepsis zu sehen und kritisch zu hinterfragen – das ist das Prinzip eines Wikis. Das Wiki ist jedoch offen und transparent, und jeder ist willkommen, alle Plagiate selbst zu prüfen, Einwände in der Diskussion zu äußern und gegebenenfalls Korrekturen durchzuführen.

Bei einem der angeblichen Plagiate ist die Quelle in einer Fußnote angegeben/im Literaturverzeichnis aufgeführt. Ist das fair?

Ein Plagiat wird nicht zulässig, nur weil eine Fußnote oder das Literaturverzeichnis auf die Quelle verweist. (Siehe auch [1], Abschnitt "Plagiarism - Sources Are Cited") Zweck einer Dissertation ist es, Neues herauszufinden und eine eigene Position zu vertreten. Die Verwendung fremder Literatur hat immer im Zusammenhang mit diesem Zweck zu geschehen. Das kann etwa kritische Bezugnahme darauf, Fortentwicklung dort vertretener Gedanken, Anwendung dortiger Ideen auf eigene Gedanken (oder umgekehrt) sein. Geschieht sie jedoch nur zum Zweck, sich fremde Gedanken zu eigen zu machen, um keine eigenen entwickeln zu müssen, so sprechen wir von einem Plagiat – egal, ob die Quelle irgendwo angegeben ist oder nicht.
Das soll nicht heißen, dass Zitate in der Wissenschaft nicht erlaubt wären oder nicht wichtig wären. Das sind sie absolut, solange das wofür stimmt. Es ist oberflächlich und führt in die falsche Richtung, den Plagiatcharakter einer Arbeit allein an der Einhaltung von formalen Zitierregeln festzumachen, wie es etwa die geeignete Verwendung von Einrückungen, Anführungszeichen, Fußnoten und Angabe von Autor und Fundstelle ist. Eine wissenschaftlich brillante Arbeit, die alles andere als ein Plagiat ist, kann Zitierregeln sehr nachlässig einhalten, umgekehrt muss eine Arbeit, die Zitierregeln 100% einhält, noch keinen wissenschaftlichen Wert haben und sie ist dadurch nicht automatisch vor einem Plagiatsvorwurf geschützt. Die Meinung zu diesen Fragen ist jedoch naturgemäß auch unter den Benutzern des Wikis nicht einheitlich und für den einen ist etwas ein Plagiat, was für einen anderen nur schlechter Stil ist, und was ein dritter wiederum als schlechte Arbeit ansieht.
Das Wiki ist jedenfalls nicht auf das beschränkt, was rein juristisch als Plagiat gilt, und nimmt nicht für sich in Anspruch, einem solchen rein juristischen Plagiatsbegriff zu entsprechen. Dennoch sei darauf verwiesen, dass in der Rechtssprechung derartige Plagiatsbegriffe durchaus schon vertreten worden sind, so z.B. VG BW vom 13. Oktober 2008, Az. 9 S 494/08:
"Doch auch soweit in einzelnen der Passagen ein Hinweis auf die Originalstelle erfolgt ist, genügt dieser nicht, um den Plagiatsvorwurf entfallen zu lassen. Vielmehr kann auch diesen Nachweisangaben nicht entnommen werden, dass ganze Passagen wörtlich entlehnt worden sind; .... Auch die Art der erfolgten Quellenangabe (vgl. etwa Fußnote 414: „so auch S.“) versucht vielfach den Eindruck zu erwecken, der Kläger habe eigenständige Argumentationserwägungen angestellt, anstatt durch Anführungszeichen oder jedenfalls in anderer Weise erkennbar zu machen, dass es sich um die bloße Wiedergabe der bereits erbrachten gedanklichen Leistung eines Anderen handelt. Auch soweit sich in den von der Beklagten benannten Plagiatspassagen Hinweise auf die Originalstellen finden lassen, beseitigen diese den Übernahmevorwurf daher nicht."[2]
Für die Praxis hier im Wiki jedenfalls gilt, dass Plagiate, bei denen entsprechende Quellenangaben im Literaturverzeichnis oder in Fußnoten auffindbar sind, in jedem Fall mit einem entsprechenden Hinweis ausgestattet werden sollten.

Wann liegt bei Fremdtext ein Plagiat vor?

Wie in der vorangehenden Frage ausgeführt ist, lässt sich das nicht anhand rein äußerlicher Kriterien oder eingehaltener Formregeln festmachen und hängt erheblich von inhaltlichen Fragen ab, z. B. ob der übernommene Text wesentliche eigene Gedanken lediglich vorbereitet, oder ob er diese ersetzt. Bei strittigen Fällen, wo zwar wortgleiche oder -ähnliche Passagen vorhanden sind, aber auch etwas möglicherweise gegen ein Plagiat spricht (Quellenangaben in Fußnote oder Literaturverzeichnis), ist, wie erwähnt, ein entsprechender Hinweis auf diese Sachverhalte beim mutmaßlichen Plagiat anzubringen.

Sind die Hinweise bei Passagen in der Grauzone zwischen Zitat und Plagiat nicht viel zu unzureichend und unvollständig?

Das muss man zugeben. Es muss jedoch bedacht werden, dass das Projekt erst wenige Tage alt ist und erst ein Schwerpunkt auf rein quantitative Materialsammlung gelegt wurde und werden musste. Es ist jedoch geplant, dass alle Beiträge nochmals einer genaueren Prüfung und Überarbeitung unterzogen werden, sobald der Zustrom an Neumaterial abebbt. Dann soll auch die Kennzeichnung verbessert werden, so dass klar aus ihr hervorgeht, wie weitgehend man dem betroffenen Textstück einen Plagiatsvorwurf machen kann. Außerdem soll eine klare Kategorisierung eingeführt werden, etwa: Gar keine Quellenangabe – Quelle nur in einer Fußnote einer mehrere Seiten weit entfernten Passage – Quelle nur im Literaturverzeichnis – Quelle in einer Fußnote im Text, aber nur für einen einzelnen Satz in der Mitte – Quelle korrekt in einer Fußnote, aber Zitatzweck ist lediglich Zueigenmachung des zitierten, ohne dass es durch wesentliche eigene Gedanken aufgegriffen wird. Eine entsprechende Diskussion findet unter PlagiatsKategorien statt.

Sollte das Wiki nicht grundsätzlich auf Stellen verzichten, die vielleicht noch in einer Grauzone angesiedelt sind?

Es geht in diesem Wiki um die wissenschaftlichen Standards, und nicht um die zu oberflächlich erscheinende Frage, wo bestimmte Formregeln eingehalten wurden und wo nicht. Das Wiki ist nicht auf diejenigen Stellen beschränkt, die rein juristisch gesehen eine nachträgliche Ungültigerklärung der Prüfungsleistung zur Folge haben könnten und es schließt nicht diejenigen Sachverhalte von einer Beurteilung aus, die (auch) dem Urteilsspielraum der Prüfer unterliegen. Wir möchten uns auch nicht auf Plagiate beschränken, bei denen die Verstöße am krassesten sind. Wir möchten das gesamte wissenschaftliche Fehlverhalten dokumentieren. Denn sonst würde das Wiki den Eindruck erwecken, es käme bei Wissenschaft letztendlich nur darauf an, Formregeln einzuhalten, oder als seien Werke ohne wesentliche Eigenleistung wissenschaftlich erlaubt oder tolerierbar, solange nur hinter jedem Satz die Quelle steht. Gerade aufgrund der Tatsache, dass das Wiki keine politischen Ziele verfolgt und den Autor weder persönlich noch politisch beurteilen möchte, folgt, dass das Wiki sich nicht als Munitionslager für politische Angriffe versteht, in dem dann nur solche Munition bevorratet würde, die im politischen Meinungskampf und zum Zweck der Zerstörung einer politischen Figur die höchste Treffsicherheit und Durchschlagskraft garantiert. Eine politische Demontierung des Autors ist nicht das Ziel des Wiki. Das Wiki arbeitet jedoch daraufhin, die Plagiate nach Typen zu kategorisieren, um eine Irreführung auszuschließen und die vielleicht vorhandene Erwartungshaltung zu korrigieren, das Wiki enthalte nur solche Passagen, zu denen in der gesamten Arbeit nirgendwo eine Quellenangabe vorhanden ist.

Wo endet Plagiarismus des Prüflings und beginnt Versagen der Prüfer? Der Prüfling kann doch nicht dafür verantwortlich gemacht werden, wenn das Zitat zwar keinen wissenschaftlich zulässigen Zweck hatte, aber die Quellen angegeben waren oder nur vergessen wurden, und die Prüfer es bewusst akzeptiert, es hingenommen oder übersehen haben?

Das ist die komplexe Frage, die sich die Prüfungskommission stellen wird, und die dieses Wiki nicht beantworten kann.

Ist die Arbeit ein Plagiat?

Wie alle Begriffe ist auch der Begriff des Plagiats unscharf und hat einen stark schwankenden Sprachgebrauch. Wenn man das Wort so versteht, dass einfach nur eine vorhandene Arbeit von Anfang bis Ende und ohne weitere Zusätze 1:1 kopiert wurde, so ist die Dissertation, um die es in diesem Wiki geht, ganz klar kein Plagiat. Seit dem Internet-Zeitalter kommt es jedoch durch das leichte Kopieren + Einfügen ("Copy+Paste") immer häufiger zu passageweisem Zusammenkopieren aus mehreren Quellen statt der 1:1-Kopie einer einzelnen Quelle. Auch dies wird als Plagiat bezeichnet.

Hat sich der Autor strafbar gemacht, wenn sich der Plagiatsvorwurf erhärtet?

Die Verletzung des wissenschaftlichen Zitiergebots ist zunächst strafrechtlich nicht relevant, allerdings verlangen die Promotionsordnungen vieler Universitäten eine eidesstattliche Versicherung des Doktoranden, die Dissertation vollständig selbst angefertigt zu haben und nur die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet zu haben. Ein Plagiat könnte dann eine Falsche Versicherung an Eides Statt (§ 156 StGB) zur Folge haben. In diesem Fall wurde aber lediglich eine ehrenwörtliche Erklärung abgegeben (siehe auch Promotionsordnung für die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Bayreuth vom 27. November 1979 in der Fassung der Fünften Änderungssatzung vom 30. März 2000 (§8.6, S.6)). Ein Bruch des Ehrenworts hat im deutschen Recht keine strafrechtliche Relevanz. Diese Ansicht vertritt auch die Staatsanwaltschaft, bei der eine entsprechende Anzeige wegen falscher eidesstattlicher Versicherung einging.[3]
Zur strafrechtlichen Relevanz möglicher Urheberrechtsverstöße siehe die nächste Frage.

Kann man gegen den Autor mit dem Urheberrechtsgesetz vorgehen?

Wenn, dann können dies nur die Autoren der kopierten Texte verfolgen bzw. Rechteinhaber, an die die Autoren ihre Rechte an den Texten übertragen haben. Zu beachten ist, dass die Presse und viele vorgebliche Experten die Problemlage falsch als ein Urheberrechtsproblem darstellen. Es handelt sich im Kern um ein Problem des sogenannten Prüfungsrechts der Universitäten. Zudem kann theoretisch ein Plagiat auch so erfolgen, dass es kein Urheberrechtsverstoß ist, und ein Urheberrechtsverstoß muss auch nicht unbedingt prüfungsmäßig problematisch sein. Behauptungen wie "Den Plagiatsbegriff gibt es zunächst einmal im Urheberrecht."[4] sind falsch; das Urheberrechtsgesetz enthält diesen Begriff nicht. Höchstens kann man noch sagen, dass manche thematisch wichtigen Sachverhalte sowohl von Prüfungs- als auch vom Urheberrecht beleuchtet werden und sich dabei gegenseitig ergänzen, z. B. schafft das Urheberrecht durch Schrankenregelungen die Voraussetzungen für die legale Nutzung von Zitaten, während Prüfungsregeln die Kennzeichnung als Zitat vorschreiben. Aber man kann beides nicht gleichsetzen und vom einen auf das andere Schlüsse ziehen. Im Urheberrecht geht es um Darstellung. Durch geeignete Umformulierung wird eine Darstellung der gleichen Idee schnell urheberrechtlich unbedenklich. Bei Plagiaten geht es hingegen um Ideen.
Eine Verletzung des Urheberrechts kann neben zivilrechtlichen auch strafrechtliche Konsequenzen haben. So ist in § 106 des Urheberrechtsgesetzes die Unerlaubte Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke mit Strafe bewehrt. Der Paragraph bezieht sich hierzu auf "andere als die gesetzlich zugelassenen Fälle" (ein Zitat wäre nach § 51 unter bestimmten Voraussetzungen zulässig). Allerdings wird auch dies in der Regel nur auf Antrag des Urhebers verfolgt, weil es ein Antragsdelikt ist. Eine sich auf das Urheberrecht beziehende Strafanzeige ist bei der Staatsanwaltschaft Hof bereits eingegangen, wobei die Staatsanwaltschaft allerdings nicht mitteilte, ob sie von einem betroffenen Autoren stammte.[5] Sie will aber vor eigenen Entscheidungen erst den Ausgang des Verfahrens vor der Prüfungskommission abwarten.
Die Staatsanwaltschaft kann aber das öffentliche Interesse an der Strafverfolgung aufgrund des hohen Amts bejahen, wie im Fall Kasper geschehen, siehe http://archiv.twoday.net/stories/14644114/

Kann man sonst dagegen vorgehen?

Die Universitäten haben die Möglichkeit, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass entsprechende Verstöße gegen Prüfungsordnungen als Ordnungswidrigkeiten verfolgt werden können. Wegen des hohen Aufwands hat sich dies jedoch nicht als Mittel der Wahl etabliert.

Wo kann ich zur politischen Dimension des Ganzen diskutieren?

Hier eher nicht. Hier geht es um die formalen Aspekte von Guttenbergs Dissertation. Bitte nutzen Sie primär die Kommentarseiten im Wiki dafür.
Auf Facebook gibt es Seiten Gegen die Jagd auf Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg und Für die Aberkennung der Doktorwürde von Karl-Theodor zu Guttenberg und Guttenberg muss gehen, die sich dafür anbieten.

Ist dies nicht eine politisch motivierte Kampagne aus dem linken Lager?

Der Vorwurf lässt sich hinsichtlich der Rezension, durch die die Debatte ausgelöst wurde, nicht ganz von der Hand weisen. Der Wahrheitsgehalt einer Aussage und die daraus zu ziehenden Konsequenzen sind jedoch nicht abhängig davon, wer sie äußert und aus welchem Lager er kommt. Verglichen mit der Reichweite des Plagiarismus in der Arbeit, wie sie sich durch dieses Wiki inzwischen offenbart, muss man die Vorwürfe aus der Rezension sogar als noch sehr zaghaft und zurückhaltend sehen. Dieses Wiki jedenfalls hat keinen geschlossenen Teilnehmerkreis und steht Benutzern jedes politischen Lagers offen. Aus den Diskussionskommentaren der Benutzer lässt sich soweit folgendes entnehmen: Auch Konservative können die eigene Prüfung der Vorwürfe oder die Enttäuschung über den Fall als Motivation zur Mitarbeit sehen. Außerdem gibt es Interesse an dem Fall ganz unabhängig von einem politischen Hintergrund bei vielen Akademikern in- wie außerhalb der Universitäten, und anderen Personen, die an der Problematik der wissenschaftlichen Standards interessiert sind.

Ist es nicht unfair, einen Politiker herauszupicken, obwohl viele andere Ähnliches gemacht haben?

Probleme können nur da bekämpft werden, wo sie bekannt sind.
Die besondere Dynamik, die dieser Fall entfaltet, hat zum einen natürlich damit zu tun, dass es einen so prominenten Politiker erwischt hat, zum anderen mit dem sich schnell abzeichnenden riesigen Umfang von "abgeschriebenen" Fremdtexten in der Arbeit.
Die Sache ist ganz klar auch von einer gewissen Anfangseuphorie getragen, denn es kommt hier zum ersten Mal zu dieser Form der kooperativen Aufarbeitung. Es ist gut vorstellbar, dass das Beispiel Schule macht, dass andere, vielleicht weniger spektakuläre Aufklärungsfälle folgen. Die Bereitschaft zur freiwilligen Recherchearbeit muss allerdings gut motiviert und organisiert sein. Da alle Beteiligten freiwillig dabei sind, gibt es kein Recht, sie zu kostenloser Recherchearbeit zu verpflichten. Wer die Dokumentation eines weiteren Falles wünscht, muss einen entsprechenden Anfang tun.
Im Übrigen sollte man nicht Unrecht mit anderem Unrecht begründen.

Es gibt doch die Unschuldsvermutung! Sollte man nicht die Entscheidung der Universität abwarten statt vorzuverurteilen?

Dies ist kein Strafverfahren und das Wiki fällt kein Urteil über Schuld und Unschuld. Wir dokumentieren lediglich die auffindbaren Plagiatsfälle. Wenn einzelne Benutzer ihre persönliche Meinung über Schuld und Unschuld in Diskussionsbeiträgen äußern, so heißt das nicht, dass alle anderen Benutzer oder das Wiki als ganzes diese Meinung auch vertritt.

Was der Autor getan hat, ist doch völlig gang und gäbe. Ist es nicht ungerecht, ihn jetzt so wegen dieser Bagatelle anzuprangern, statt ihn gleich wie alle anderen zu behandeln und es genauso schweigend hinzunehmen wie bei all den anderen?

Auch wenn es sich um eine gängige Praxis handeln sollte, rechtfertigt das nicht die Ansicht, es handle sich bei einem Plagiat um eine legitime Form der Wissenschaft. Es kann diesbezüglich auch keine Gleichheit im Unrecht geben. Die Sachverhalte schweigend hinzunehmen, erscheint dann als die noch ungerechtere Alternative, nämlich genau um diesen Fall ungerechter den vielen Wissenschaftlern gegenüber, die ihre Werke nicht plagiieren.
Soweit sich die Frage auf ähnliche Fälle bei anderen Politikern bezieht, muss betont werden, dass das Wiki kein Urteil darüber fällt, wie die Plagiate politisch zu bewerten sind oder im Vergleich zu anderen Fällen bei Politikern zu bewerten sind – es sammelt sie lediglich. Und soweit das Wiki mit den gesammelten Plagiaten doch indirekt ein Urteil sprechen oder nahelegen sollte (d. h. vorgefasste Urteile von Lesern bestärken oder ihnen widersprechen sollte), bleibt festzuhalten, dass gerade bei öffentlichen Personen wie Politikern wegen der Vorbildfunktion für Studenten und Wissenschaftler ein besonders gewissenhaftes Einhalten der wissenschaftlichen Standards erwartet werden darf.

Diese schamlosen Plagiate sind ja unerhört! Sollte man nicht scharfe Gesetze gegen so etwas einführen?

Allzu schnell fällt man reflexartig vom einen in das andere Extrem und argumentiert mit Begriffen wie dem geistigen Eigentum. Beachtet werden muss jedoch, dass es in der Wissenschaft auch viele legitime Formen gibt, auf fremde Ideen zurückzugreifen und sie zu nutzen. Die Übernahme einer Idee kann im einen Fall ein dreistes Plagiat sein, in einem anderen Zusammenhang hingegen der fruchtbare Boden für wissenschaftlichen Fortschritt, wenn sie weiterentwickelt oder angewendet statt zu eigen gemacht wird. Auch aus rein urheberrechtlicher Sicht ist Strenge nicht per se ein Gewinn für die Wissenschaft. Muss das Weiterverwenden auch wörtlicher Kopien von wissenschaftlichen Texten unter allen Umständen unterbleiben? Man führe sich nur den Erfolg des Projekts Wikipedia vor Augen, das von seiner freien Lizenz lebt, die jedermann unter einigen Bedingungen die Änderung, Anpassung und Verwendung der Texte gestattet. Oft steht das Urheberrecht der Wissenschaft auch im Weg, wenn etwa Forschungsartikel nur in rechtlichen Grauzonen kopiert werden können (Open-Access-Problematik), oder Lehrbücher nicht an den aktuellen Forschungsstand angepasst werden können.

Haben wir nicht alle einmal auf der Schule die Hausaufgaben oder in einer Klassenarbeit oder während des Studiums Übungsblätter oder bei der Lernkontrolle abgeschrieben? Wer unschuldig ist, werfe den ersten Stein!

Es wäre realitätsfern, das ganz von der Hand zu weisen. Es gibt aber eine relativ klare Grenze, wo die gelegentliche Schummelei noch als Kavaliersdelikt gilt und wo nicht mehr. Diese Grenze ist in der Schule bei Abschluss- und Zwischenprüfungen und auf der Universität bei Klausuren, Seminar-, Praktikums- und Abschlussarbeiten überschritten. Das sind die Prüfungen, die für den Abschluss wesentliches Gewicht haben.
Im vorliegenden Fall geht es um eine Doktorarbeit. Bei der Promotion stellt der Inhalt dieser Arbeit den wesentlichen Teil der Prüfungsleistung dar. Auf dieser Stufe führt die Schummelei zu nicht mehr hinnehmbaren Bereicherungen, da an diese Abschlüsse als wesentliches Kriterium in vielfältiger formeller wie informeller Weise angeknüpft wird, z. B. bei tarifvertraglicher Einstufung, Laufbahnen, Positionen, Stellen, Fördergeldern u. Ä. Abgesehen von diesen rein materiellen Aspekten ist der Abschluss aber auch wegen der damit verbundenen Fähigkeiten und Qualifikationen Voraussetzung für bestimmte Tätigkeiten.
Zwar können manche Personen auch ohne den entsprechenden Abschluss hervorragende Leistungen in einem Beruf vollbringen, für den er eigentlich Voraussetzung ist. Aber das ist keine Rechtfertigung dafür, den fehlenden Abschluss durch Schummelei zu erlangen.
Wem es hingegen auf all dies gar nicht ankommt, sondern nur auf angebliche oder wirkliche gesellschaftliche Anerkennung, die aufgrund der damit in Verbindung gebrachten Leistungen mit bestimmten Abschlüssen vielleicht verbunden ist, der darf sich nicht beschweren, dass er kritisiert wird und gesellschaftliche Anerkennung verliert, wenn öffentlich wird, dass er diese Leistungen in Wirklichkeit gar nicht erbracht hat und auch nie wirklich diese Leistungen, sondern immer nur die gesellschaftliche Anerkennung erreichen wollte.

Seid ihr nicht einfach nur Neider, Denunzianten, Anprangerer, Inquisitoren, Neinsager, die nur kritisieren können, aber selbst nichts Konstruktives aufbauen und leisten? Solltet ihr nicht erst einmal vor der eigenen Haustüre kehren? Warum müsst ihr einen verdienten und guten Politiker zerstören?

Dieses Wiki hat ganz unterschiedliche Benutzer und diese haben unterschiedlichste Motivationen. Vielleicht sind tatsächlich Benutzer darunter, die dies aus purem Sozialneid tun, vielleicht haben sie selbst dreist plagiiert und wollen den dadurch verursachten Selbsthass wutbürgerlich auf einen Politiker projizieren – aber vermutlich all das eher nicht, auch wenn es sich naturgemäß nie ausschließen lässt. Es spielt aber für die Sammlung der Stellen auch keine Rolle. Do not shoot the messenger!
Unbestreitbar ist aber auch, dass hier gerade etwas konstruktiv aufgebaut wird.
Ebenfalls unbestreitbar ist, dass hier ein Fehlverhalten von Guttenberg vorliegt. Dessen Ausmaß wird hier dokumentiert. Die Wertung des Fehlverhaltens und etwaige Konsequenzen obliegen der Politik bzw. der Universität Bayreuth.

Ist das alles nicht ein inakzeptabler persönlicher Angriff auf den Autor?

Das Wiki möchte den Autor weder als Persönlichkeit noch seine Fähigkeiten und Eignung als Politiker beurteilen. Es geht alleine um die Frage, welche Stellen der Arbeit von wo plagiiert wurden. Wenn einzelne Benutzer in der Diskussion dennoch ihre Meinung zu Persönlichkeitsfragen äußern, so stellt das nicht die Meinung des Wiki dar, dem es um wissenschaftliche Standards geht, nicht um politische Standards oder Standards der Persönlichkeit.

Worauf will das Wiki dann hinaus?

Das Ziel des Wikis ist es, eine gesellschaftliche Debatte über diesen Aspekt des Missbrauchs der Wissenschaft anzustoßen. Wo akademische "Weihen" mit plagiierten Arbeiten oder Arbeiten ohne ausschließliche Eigenleistung erreicht werden wollen, ist das zersetzend für den Wissenschaftsbetrieb und den Wissenschaftsstandort Deutschland.
Es geht aber um mehr:
Die freiwilligen Mithelfer des Wiki sind nicht alle Akademiker. Sie alle haben vielleicht eine gemeinsame Motivation: sie wollen, daß Informationen nach allgemeinen Regeln frei fließen. Das können sie nicht, wenn jemand sich fremde Informationen zueigen macht und ihre wahre Herkunft verbirgt, um sich vielleicht persönliche Vorteile zu verschaffen.
Ein gutes Beispiel für den notwendigen Informationsfluss ist das WorldWideWeb. Stellen Sie sich vor, es würden keine Links auf andere Seiten gesetzt, die sagen: wenn Dich etwas interessiert - hier gehts weiter! Sondern jeder würde die Seiten des Anderen in die eigene einkopieren ohne Verweis auf den eigentlichen Urheber. Das WorldWideWeb würde keinen Sinn machen. Man würde nicht mehr weiterkommen.
Ein Plagiat ist deshalb - als Arbeit ohne "Links" - so etwas wie eine Sackgasse für Informationen und unfruchtbar für die Wissenschaft.
Dies gilt auch über den "Tellerrand" der Wissenschaft hinaus.

Die hier zusammengetragenen Informationen dürften wichtig für die Prüfungskommission/die plagiierten Autoren sein! Soll ich sie von der Seite in Kenntnis setzen?

Es ist davon auszugehen, dass die fraglichen Personen alle bereits über die Existenz dieses Wikis informiert sind, denn das Wiki war in mehreren prominenten Nachrichtensendungen zu sehen, darunter die 20:00-Tagesschau und das Heute-Journal. Es ist damit zu rechnen, dass die betroffenen Personen zudem sowieso durch die Schlagzeilen bereits von Nachrichten überschüttet werden. Daher kann von weiteren derartigen Nachrichten an sie nur abgeraten werden.

Wer sind die Leute hinter dem Wiki? Wer hat das Sagen?

Dies ist ein offenes Wiki, an dem jeder mitarbeiten kann, teilweise sogar ohne Anmeldung. Die Zuarbeiter haben verschiedenste Hintergründe und viele haben von dem Wiki auch erst aus der Presse erfahren und sich vorher nicht gekannt. Gründer des Wikis ist Benutzer:PlagDoc (persönliche Fragen an ihn können unter Benutzer Diskussion:PlagDoc gestellt werden), siehe auch [6]. Er hat zwar theoretisch die technische Möglichkeit, das Wiki zu administrieren und damit "das Sagen", aber eine praktische Organisations- und Lenkungsfunktion auf andere Benutzer übt er nicht aus, und das wäre auch schwer denkbar, da alle Benutzer freiwillig mitarbeiten und nicht irgendjemandem gegenüber weisungsgebunden sind. Benutzer:PlagDoc ist entgegen vielfältigen Behauptungen in Presseberichten (z.B. [7]) nicht der Salzburger Medienwissenschaftler und 'Plagiatsjäger' Stefan Weber[8]. Wegen der offenen und anonymen Natur des Wiki kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass Stefan Weber oder andere bekannte 'Plagiatsjäger' hier aktiv sind, aber nichts deutet darauf hin, dass es tatsächlich so ist. Stefan Weber hatte die Idee der gemeinschaftlichen Plagiatssuche allerdings ursprünglich angeregt und steht mit dem Gründer des Wiki in Kontakt.[9]

Wie geläufig sind solche Plagiate in der Wissenschaft?

Plagiate sind in der Wissenschaft leider keine Einzelfälle und ein ernstzunehmendes Problem, dessen sich die Wissenschaft auch bewusst ist. Davon zeugt ein anhaltender Diskussionsprozess. Plagiarismus ist aber kein flächendeckendes Problem: Es gibt auch viele ehrliche Wissenschaftler. Vieles, was in der Wissenschaft entsteht, ist wirklich neu und nicht von anderen abgeschrieben. Vor einer grundsätzlichen Verteufelung der Wissenschaft darf man deshalb nicht aus den Augen verlieren, welche Fortschritte sie trotz allem ermöglicht hat. Akademische Freiheiten sind wichtig für die Wissenschaft, und wo Freiheiten sind, da werden sie auch missbraucht. Es ist keine triviale Aufgabe, die richtigen Regeln zu finden. Es ist zwar einfach, welche zu finden, die einen angemessenen Umgang mit solchen Plagiaten ermöglichen. Andererseits sind die Freiheiten, die dabei berührt werden, für die Wissenschaft lebensnotwendig. Es ist schwer, den Eingriff in einer Art und Weise zu gestalten, der nicht viel größeren Schaden anrichtet.

Gibt es eine Möglichkeit, das Wiki finanziell zu unterstützen?

Aktuell gibt es keine solche Möglichkeit. Das Wiki freut sich jedoch immer über neue Benutzer und Beiträge.

Warum sind einige Links auf der Hauptseite grau?

Das sind Weiterleitungen auf umbenannte Seiten

Wer ist Wikia? Hat Wikia etwas mit Wikipedia zu tun?

Wikia ist ist eine Plattform, die Wikis für alle möglichen Inhalte bereitstellt. Es ist ein kommerzielles Unternehmen des Wikipedia-Gründers Jimmy Wales. Wikia hat keine organisatorische oder inhaltliche Verbindung zu Wikipedia.

Wo finde ich das Impressum der Seite?

Das Impressum ist unter GuttenPlag Wiki:Impressum zu finden.