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Link: http://www.derwesten.de/nachrichten/im-westen/Ebay-Haendler-aus-Dortmund-verkauft-Facebook-Fans-id4329118.html



FacebookEbay-Händler aus Dortmund verkauft Facebook-Fans[]

Im Westen, 25.02.2011, Pia Mester Die Unterstützer von Karl Theodor zu Guttenberg wollen dessen Image mit Hilfe von Facebook aufpolieren.



Essen. Die Affäre um seine Doktorarbeit hat Bundesverteidigun4444444444444444444444444444444444444444444444444444555555gsminister zu Guttenberg viele neue Fans eingebracht - bei Facebook. Seiten wie die des Ministers oder von Schalke-Trainer Magath sammelten in kurzer Zeit Zehntausende Anhänger ein. Doch nicht immer ist solch ein Wachstum echt, denn Fans und Freunde kann man auch kaufen. Zum Beispiel in Dortmund.

Wenn man beim Internet-Auktionshaus Ebay nach „Facebook Fans“ sucht, erhält man Donnerstag Mittag 69 Angebote. Durchschnittlich kosten 1000 Fans 39,95 Euro, der Versand ist selbstverständlich kostenfrei. Hinter diesen Angeboten stecken meist Agenturen, die ihre Ware für vollkommen legal halten. Auch Frank Mach aus Dortmund handelt über Ebay mit der Meinung realer Menschen. „Die Idee habe ich mir aus den USA abgeguckt“, erklärt der Leiter einer PR-Agentur. Dort sei der Handel rund um die boomende Social-Network-Branche längst gang und gäbe. Vorreiter ist sicher der US-Dienstleiser USocial.net. Ein Geschäft mit Zukunft, wie Frank Mach meint: „Da gibt es ein unendliches Potenzial.“

Vom Freizeitspaß zur Werbeplattform[]

Facebook, das größte Soziale Netzwerk der Welt, ist mittlerweile vom Freizeitspaß zur Werbeplattform mutiert. Kein Unternehmen kommt daran vorbei, sich dort zu präsentieren. Anders als bei normalen Firmen-Homepages sieht der Besucher der Seite allerdings, wieviele vor ihm da waren - und wie sie die Firma, das Produkt oder die Person bewerten. „Gefällt mir“-Klicks zeigen, wie die öffentliche Meinung ist und beeinflussen neue Besucher so.

Eine mehrstellige Zahl bei den „Gefällt mir“-Klicks scheint besonders Promis mit Imageproblemen zu locken. Schalke-Trainer Felix Magath knackte nach kaum einer Woche die 100.000-Fans-Marke. Die Facebook-Kampagne „Gegen die Jagd auf Karl-Theodor zu Guttenberg“ sammelte ebenfalls innerhalb kürzester Zeit eine Menge Zustimmung. Die Wirkung: „Viele Fans schaffen Vertrauen“, sagt der Facebook-Händler Frank Mach. Sei es jetzt eine Meinung, ein Produkt oder eine Person - jeder neue Besucher lasse sich von dieser Zahl beeinflussen.

Ohne Mühe bekannt und beliebt werden[]

Aufspringen auf den Facebook-Transrapid wollen derzeit viele. Denn es scheint eine mühelose Art des Reichwerdens zu sein: „Gefällt mir“-Klicks sind heiße Ware, die eigentlich im Überfluss vorhanden ist. Nur die Mühe, die ein liebevoll gepflegter Facebook-Account macht, wollen viele umgehen. Und da kein Unternehmen, kein Promi und kein Verein mehr ohne Facebook und Co. auskommt, floriert das Geschäft wie der Berliner Schwarzmarkt 1946.

Ähnlich zwielichtig ist aber auch der Verkauf und Ankauf von Facebook-Fans. „Facebook verurteilt Ansätze, die den Handel mit Facebook-Fans und -Freunden betreffen und prüft solche Hinweise selbstverständlich“, sagt eine Sprecherin des Unternehmens. Außerdem behalte man sich die Möglichkeit vor, gegen Verkäufer und Käufer rechtlich vorzugehen.

Fans ohne Interaktion bringen nichts[]

“In hohem Maße unethisch“, findet die Kommunikations-Beraterin Annette Schwindt ein solches Vorgehen. Die Autorin des Facebook-Buchs hilft anderen, ihren Facebook-Auftritt zu optimieren. „Man kann das alte Marketingdenken nicht einfach auf Social Media übertragen“, erklärt sie. „Nicht die Anzahl der Fans ist wichtig, sondern der Grad an Interaktion mit ihnen.“ Und die findet man bei Ebay eben noch nicht im 1000er-Pack. „Nur wer beständig in Dialog mit seinen Fans steht, schafft es, in deren Nachrichtenstrom angezeigt und damit auf Dauer wahrgenommen zu werden.“

Aber wo kommen die ganzen Fans her? Frank Mach sagt, dass er die Fans seinerseits von einem anderen Anbieter kaufe und diese Leistung dann weiterverkaufe. „Das ist eine typische Agenturleistung.“ Der Anbieter wiederum verfüge über viele Kontakte, also Fans, denen er die Seite des Käufers weiterempfehle. Viele Fans kämen aus Osteuropa. „Es gibt wohl auch eine Software, die diese Klicks generieren kann, aber das ist illegal“, fügt er hinzu. Die Herkunft der „Ware Fan“ verliert sich irgendwo im Facebook-Universum.

Lieferung wird garantiert[]

So oder so ähnlich, vermutet auch Annette Schwindt, kommen die Händler an ihre Fans, deren Lieferung sie immerhin garantieren. Über stark frequentierte Seiten, wie beispielsweise Städteseiten, könnten die Händler viele Facebook-Nutzer erreichen. Letztlich müsse aber noch immer ein echter Mensch auf den „Gefällt mir“-Knopf drücken. „Aber wenn die Leute nur einmal gucken und nicht wiederkommen, bringt das gar nichts.“ Am Ende profitieren nur die Händler, die eine Ware feilbieten, die eigentlich keine ist.09:24, 25. Jan. 2013 (UTC)212.87.143.254