GuttenPlag Wiki
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Sollte sich GuttenPlag Wiki neu erfinden?[]

Zur Frage der Selbstdefinition

Schon vergessen? Was sind denn die erklärten Ziele dieses Wikis? Wenn ich mich so durch die Seiten in dem Forum zu GuttenPlag Wiki bewege, dann drängt sich mir der Eindruck auf, dass die ursprüngliche und immer noch gültige Zielsetzung bei einem Teil der Benutzer ziemlich aus dem Blick geraten ist. Wie das?

Als Beispiel diene die Forum-Seite mit dem Thema Korruption, Bestechung oder Bestechlichkeit? (http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Forum:Korruption,_Bestechung_oder_Bestechlichkeit%3F)


Und die Beschäftigung damit messe man an der offiziellen, manifestartigen Selbstdefinition dieses Wiki. Man erinnere sich:

Beschreibung des Wikis

Dies ist eine kollaborative Dokumentation der Plagiate - …


Hinweis

Wir möchten klarstellen, dass diese Aktion nichts mit politischer Ausrichtung, persönlicher Schmutzkampagne oder ähnlichem zu tun hat. Unser Ziel ist, die wissenschaftliche Integrität eines Doktortitels in Deutschland zu sichern, damit auch weiterhin eine korrekte wissenschaftliche Arbeitsweise von Trägern eines solchen Titels erwartet werden kann. Durch Aufdecken der existierenden Plagiate in der vorliegenden Dissertation versuchen wir, der Bayreuther Prüfungskommission die Arbeit zu erleichtern. Sollten sich auch Dissertationen von Politikern am anderen Ende des Spektrums durch Plagiate „auszeichnen“, hätten wir keinerlei Probleme, genauso zu verfahren. ( http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate )

In der Beschreibung des Wikis findet sich nichts, was an Aufgabenstellungen heranreicht, welche eher dem investigativen Journalismus zuzurechnen sind. Gut, man könnte einwenden: Dieser hat ja gerade seine Hausaufgaben nicht bzw. nicht ausreichend gemacht und von daher übernehme dieses Wiki nun eine Lückenfunktion. Gut, dahingestellt, ob dieses Argument kritischer Nachfrage standhält, natürlich kann das Wiki sich auch einem solchen ‚Forscherdrang’ verschreiben, nur dann dürfte als Definition der Mittel, die wissenschaftliche Integrität eines Doktortitels in Deutschland zu sichern, die Beschreibung des Wikis hinsichtlich der inhaltlichen Ausführungsbestimmung sich nicht mehr auf die kollaborative Dokumentation der Plagiate beschränken, sondern müsste schon in der Aufmacher-Seite eine erweiterte Zweck-Mittel-Deklaration vorstellen.

Wie heißt es noch so modisch? GuttenPlag Wiki (und ggf. auch weitere wie VroniPlag) müsste(n) sich neu erfinden.

Solange dies jedoch nicht gewollt und umgesetzt ist macht sich die Plattform unnötig angreifbar, wenn sie sich nicht ausdrücklich auf das Mittel der Plagiat-Untersuchung und –Dokumentation beschränkt. Dazu sollte die Hinweis-Erklärung leicht ergänzt werden, etwa so:

…. Einzig durch Aufdecken der existierenden Plagiate in der vorliegenden Dissertation und nur dadurch versuchen wir, diesem Ziel nach bestem Wissen und Gewissen zu dienen und der Bayreuther Prüfungskommission die Arbeit zu erleichtern. ….

Ohne solche restriktive Präzisierung erlaubt man eine vom ursprünglich eng definierten Untersuchungsauftrag abweichende, ausufernde Vorgehensweise, die sich dann zwar nicht mehr auf die inhaltliche Festlegung in der Beschreibung des Wikis - kollaborative Dokumentation der Plagiate - berufen kann, wohl aber mit der erklärten Zielsetzung - die wissenschaftliche Integrität eines Doktortitels in Deutschland zu sichern – kompatibel ist.

M.a.W.: Das Bedingungsgefüge zu untersuchen und zu dokumentieren, das die wundersame und geradezu kairotische Verwandlung einer Dissertation mit mir unvorstellbaren Mängeln (Prof. Häberle - (http://www.uni-bayreuth.de/presse/info/2011/Ablauf_15_03_2011.pdf, S.6) bzw. mit dem Blödsinn, den ich geschrieben habe (z.G. am 21.02.2011 in Kelkheim), zu einer Promotionsschrift summa cum laude ermöglichte, ja, das zu untersuchen könnte durchaus als Beitrag zur Sicherung der wissenschaftlichen Integrität eines Doktorgrades verstanden werden.

Und dies impliziert auch die Berechtigung der als Beispiel gewählten Fragestellung (Korruption, Bestechung oder Bestechlichkeit?).

Aber noch einmal zu der Formulierung

Durch Aufdecken der existierenden Plagiate in der vorliegenden Dissertation versuchen wir, der Bayreuther Prüfungskommission die Arbeit zu erleichtern.

Hier wird völlig unnötig den Kritikern des Wiki – unabhängig von deren Motiven – das Einfallstor geöffnet für die tendenziöse Attribuierung selbst ernannte Plagiatjäger.

Spätestens nämlich seit zu Guttenberg am 21.02.2011 in seinem Schreiben mit der Bitte um Rücknahme des Dr.-Grades an die Uni Bayreuth und dem Bekenntnis gravierender handwerklicher Fehler (s. Pressemitteilung Uni Bayreuth vom 22.02.2011 (http://www.uni-bayreuth.de/presse/info/2011/Ablauf_15_03_2011.pdf, S.3) und nachfolgend zitierter Äußerung von Uni-Präsident Rüdiger Bormann auf der Pressekonferenz bedurfte es keiner externen Gutachterinstanz, welche durch Aufdecken … versucht, der …. zu erleichtern.

Bormann: Wir sind zu der Auffassung gekommen, dass die Erklärung des Bundesministers den zuständigen Kommissionen … die Entscheidung darüber, ob in diesem Fall wissenschaftliches Fehlverhalten vorliegt, erleichtert. (a.a.O., S.3)

Unbeschadet davon darf als freigestellt gelten, dass ein GuttenPlag Wiki sich bildet für eine kollaborative Dokumentation der Plagiate, und zwar mit integrer Zielsetzung:

Unser Ziel ist, die wissenschaftliche Integrität eines Doktortitels in Deutschland zu sichern, damit auch weiterhin eine korrekte wissenschaftliche Arbeitsweise von Trägern eines solchen Titels erwartet werden kann.


Für eine solche Zielsetzung bedarf es nämlich keines externen Auftraggebers und es bleibt der Uni Bayreuth überlassen, ob sie ihrerseits Nutzen ziehen will aus der Dokumentation von GuttenPlag Wiki.

Entsprechend sollte die Formulierung … versuchen wir, der Bayreuther Prüfungskommission die Arbeit zu erleichtern ganz wegfallen oder vielleicht so oder ähnlich umformuliert werden:

Wir würden uns freuen, wenn die zuständigen Kommissionen der Universität Bayreuth bei ihrer eigenständigen Untersuchung unsere Dokumentation mit Gewinn zur Kenntnis nehmen [sollten].

Eine derartige Formulierung vermeidet m.E. die als angemaßt-protektiv misszuverstehenden Konnotation der ursprünglichen Aussage.

Zu der Zieldefinition noch eine Anmerkung: Der mit ‚damit’ eingeleitete Nebensatz bedarf m.E. der Vereindeutigung:

  • Entweder ist gemeint: Auch in Zukunft sollen Promovierte nach der Erlangung des Dr.-Grades eine korrekte wissenschaftliche Arbeitsweise erwarten lassen.
  • Oder: Auch in Zukunft sollen Promovierende vor der Erlangung des Dr.-Grades eine korrekte wissenschaftliche Arbeitsweise erwarten lassen.
  • Oder: Es kann auch beides gemeint sein.

Was hier wie Erbsenzählerei anmuten mag, gewinnt an Relevanz, wenn man das in der öffentlichen Diskussion häufiger zu z.G.s Entlastung vorgebrachte Argument mit einbezieht, zu Guttenberg habe ja wohl nie vorgehabt, nach der Promotion im wissenschaftlichen Bereich zu arbeiten, Es seien zwar vergessene Gänsefüßchen zu rügen und mit dem Entzug des Dr.-Grades ja auch bestraft, der - angeblich - hohe Verfolgungsdruck vonseiten der Wiki-Plattform aber sei eben deshalb völlig überzogen. Um solchem Verwirrspiel zu wehren, sollte m.E. die in Rede stehende Formulierung vereindeutigt werden, vielleicht etwa so: Unser Ziel ist, die wissenschaftliche Integrität eines Doktor[titels]grades in Deutschland zu sichern, damit auch weiterhin eine korrekte wissenschaftliche Arbeitsweise von [Trägern eines solchen Titels] Promovierenden und – im Falle des Verbleibens im Wissenschaftsbereich – von Promovierten erwartet werden kann.


Sollten sich auch Dissertationen von Politikern am anderen Ende des Spektrums durch Plagiate „auszeichnen“, hätten wir keinerlei Probleme, genauso zu verfahren.


Um der in der öffentlichen Diskussion kritisierten Einengung auf Politiker überhaupt (unabhängig von Parteizugehörigkeit) zu begegnen, sollte ein Zusatz erfolgen, etwa so: Und ebenfalls auch dann keinerlei Probleme, wenn es sich um Dissertationen von Promovierten aus anderen gesellschaftlichen Bereichen handelt.


Textvorschlag (zusammengefasst):

Hinweis

Wir möchten klarstellen, dass diese Aktion nichts mit politischer Ausrichtung, persönlicher Schmutzkampagne oder Ähnlichem zu tun hat. Unser Ziel ist, die wissenschaftliche Integrität eines Doktorgrades in Deutschland zu sichern, damit auch weiterhin eine korrekte wissenschaftliche Arbeitsweise von Promovierenden und – im Falle des Verbleibens im Wissenschaftsbereich – von Promovierten erwartet werden kann. Einzig durch Aufdecken der existierenden Plagiate in der vorliegenden Dissertation und nur dadurch versuchen wir, diesem Ziel nach bestem Wissen und Gewissen zu dienen. Wir würden uns freuen, wenn die zuständigen Kommissionen der Universität Bayreuth bei ihrer eigenständigen Untersuchung unsere Dokumentation mit Gewinn zur Kenntnis nehmen.

Sollten sich im übrigen auch Dissertationen von Politikern am anderen Ende des Spektrums durch Plagiate bzw. Plagiatverdacht „auszeichnen“, hätten wir keinerlei Probleme, genauso zu verfahren. Und ebenfalls auch dann nicht, wenn es sich um Dissertationen von Promovierten aus anderen gesellschaftlichen Bereichen handelt.

Dieser Textvorschlag bezieht sich auf die bisherige restriktive Selbstdefinition des Wikis. Ob diese erweitert werden soll und kann, steht noch dahin. Hierzu sind vor allem die ‚Arbeitstiere’ dieses Wiki gefragt, denn es sind deren Ressourcen, welche das Wiki-Projekt fundamental tragen, und nicht jene der Beobachter, der Kommentatoren. Kreuzritter 01:23, 27. Apr. 2011 (UTC)



Wollen wir ne Wette abschliessen?

Das Wiki hier wird in absehbarer Zeit im Nirwana verschwinden, da es nur aus dem Grunde errichtet wurde KTzG zu denunzieren und oeffendlich blosszustellen.

Ausserdem guibt es interessantere Wiki`s, vroniplag z.B., das macht auch mehr Sinn wie das hier. 80.133.108.204 09:28, 29. Apr. 2011 (UTC)


@ 80.133.108.204

Um Himmels Willen - KTzG hatte doch selbst die Dissertation verfasst und veröffentlicht, wenn dann jemand seine Dissertation genauer betrachtet und viele Unstimmigkeiten entdeckt und das auch mal veröffentlicht, das soll dann gleich verwerflich sein. Und bitte, KTzG war doch noch nie auf's Maul gefallen und hat die ganze Presse zur Verfügung, da sollen ein paar einzelne Beiträge in irgendeinem Wiki schlimm sein? Ganz Deutschland macht Witze über sämtliche Politiker oder was da am Stammtisch z.T. für Parolen kommen oder in anderen Foren, da ist ja dieses Wiki mit vielen unterschiedlichen Beiträgen ja wirklich oberharmlos. Aber klar, wegen dieses Wikis hat KTzG unruhige Nächte, er zittert ja schon förmlich vor jedem Beitrag, der hier auftaucht und wenn dann ein Beitrag kommt, dann kann er in der Presse nicht selbst dazu Stellung nehmen, nein, dann braucht er kleine Lichter, die für ihn im Forum herum unken und am Forum herummäkeln. Nur so kann sich KTzG behelfen. Im Ernst: der braucht niemanden, der kann sich selbst Gehör verschaffen. Und wenn er mal jemanden vorschickt, dann sicherlich nicht dahergelaufene Sympathisanten, sondern gutbezahlte Profis.

Redlich waehrt am laengsten 16:48, 29. Apr. 2011 (UTC)


@ Kreuzritter:

a) Ich war so frei, Deinen längeren Einstiegsbeitrag etwas 'zusammenzuschieben' - hoffe das ist OK so.

b) Um auf Deine Eingangs-Frage ("Sollte sich GuttenPlag Wiki neu erfinden?") einzugehen: JA, UNBEDINGT! Tatsächlich wird dies von vielen - beim jetzigen Stand der Dinge möchte ich sogar annehmen: von den meisten - aktiven GuttenPlag WikipedianerInnen auch so gesehen, aber eine diediesbezügliche Perspektive-Diskussion (zumindest eine offene, transparente und über 'bilaterale' Gespräche zwischen Einzelpersonen hinausgehende) hat aus einer ganzen Reihe von Gründen bisher noch nicht eingesetzt.

Gerade weil dies, nicht zuletzt in Hinblick auf zumeist unqualifizierte und von keinerlei Kenntnissen der Vorgänge und Entwicklungen des Projektes sowie der Motive seiner MacherInnen getrübte Kritik durch Außenstehende (siehe etwa obiges Statement von 80.133.108.204) zu immer mehr Irritationen geführt hat, bin ich Dir für die Eröffnung dieses Threads äußerst dankbar, auch wenn Du oben eine, wie ich meine, 'minimalistische' Position zur Neugestaltung des Projektes präsentierst. Jedenfalls hast Du damit hier im Forum den sprichwörtlichen 'Stein ins Rollen' gebracht, und den Startschuss zu dieser Diskussion abgegeben.

Dies habe ich zum Anlass genommen, ein schon länger in Arbeit befindliches und umfangreiches Positions-Papier fertig zu stellen, das jetzt online einsehbar ist: "Quo vadis, GuttenPlag?" Außerdem möchte ich auch an dieser Stelle noch einmal auf einen relevanten Beitrag von NablaOperator hinweisen, der bereits am 17.03. 2011 als Blog-Artikel erschienen ist: "Überlegungen zur Zukunft des GuttenPlag Wiki" Damit, und mit Deinem Eröffnungs-Beitrag dieses Threads, dürfte jetzt genügend Einstiegs-Material in die Diskussion vorliegen, die übrigens keineswegs unter Zeitdruck stattfinden muss: Wie PlagDoc gestern mitgeteilt hat (siehe: "Community Updates/Entwurf 2011 05 01"), wird sich der bevorstehende GuttenPlag-Abschlussbericht lediglich mit der Untersuchung von "Verfassung und Verfassungsvertrag. Konstitutionelle Entwicklungsstufen in den USA und der EU" und deren Ergebnisse befassen, nicht aber mit Perspektive-Fragen und der Zukunft des Projektes.

Beste Grüße -- Mr. Nice 21:14, 5. Mai 2011 (UTC)

Weitermachen, unbedingt!!![]

"Unser Ziel ist, die wissenschaftliche Integrität eines Doktortitels in Deutschland zu sichern, damit auch weiterhin eine korrekte wissenschaftliche Arbeitsweise von Trägern eines solchen Titels erwartet werden kann."

Nachdem ich dieses Projekt seit Anbeginn anonym begleitet habe, bin ich per Zufall auf den Promotionsskandal von 2009 gestossen. Daraufhin habe ich mich hier angemeldet und bin fast im Alleingang dabei, ein Dossier über die Landschaft des Titelkaufs zu erstellen, in der Plagiate und Ghostwriting ebenfalls ihren Platz finden (siehe meine Profilseite). Das Thema ist weder aufgearbeitet noch beendet, wie die Vorgänge an der Uni Würzburg zeigen. Da liegen noch massenhaft faule Promotionen herum, die möglicherweise zu entziehen sind. Allerdings ist hierfür eine andere Methodik von Nöten.

Die Zeit dafür ist reif geworden, dank GuttenPlag! Die Universitäten sind in hohem Masse sensibilisiert und gehen selbst anonymen Meldungen nach, wie der Fall in Würzburg zeigt. Das Ganze jenseits von Politik und Parteien.......

Nein, GuttenPlag ist weder tot noch überflüssig. Wissenschaftliches Fehlverhalten hat viele Facetten, Plagiate sind nur ein Teil davon. Lasst die Power nicht verenden, die gerade jetzt diverse Whistleblower aktiv werden lässt. Bleibt eine sinnvolle Ergänzung zu VroniPlag, die die begonne Arbeit weiterführen, aber erweitert das Arbeitsspektrum, in das die Causa Guttenberg integriert werden kann. Es muss soviel verändert werden - lasst es uns anpacken!

Liebe Grüsse (nein, nicht Rosa Luxemburg) Googlefix 17:15, 29. Mai 2011 (UTC)